Freitag, 27. März 2015

Mützenzeit

Meine Kinder haben viele Mützen, meistens nur die nicht, die gerade gebraucht wird :). Im Herbst war es dann wieder soweit. Die Mützen passen nicht mehr, sind zu klein, zu groß und rutschen, bei der nächsten liegen die Ohren frei und bei der 100. ist das Muster falsch... und so weiter. 
Bei uns muss es am Morgen meist schnell gehen. Trotz ausgeklügeltem morgendlichem Plan kommt gern Hektik auf, und wenn man dann noch Tücher und Mützen suchen muss - über Handschuhe rede ich hier mal gar nicht - ist man schnell am Limit der Geduld. So habe ich mich an diese Strickmützen von früher erinnert, die Schlauchmützen, wo alles in einem war, also Mütze und Schal. Bei uns wurde diese Mützenart früher "Oma" genannt - warum auch immer. Ich habe sie wirklich nicht leiden können (die Mützen, nicht meine Oma[s]!). Außerdem gab es noch diese Strickmützen, wo oben so eine lange Strickbommel dran war... Bähhh. Grundsätzlich gefiel mir aber der Gedanke, Mütze und Schal in einem zu haben und die Ohren geschützt zu wissen. Also habe ich kurzerhand mein Schnittmuster für die Zwergenmütze (mein eigenes - kann sein, dass auch andere Mützen so heißen) hergenommen und es so verändert, dass eine Schlupfmütze daraus wurde, genauer gesagt: eine Zwergenschlupfmütze. Doppelt genäht für den Winter oder einfach genäht für die Übergangszeit. Unser jüngstes Kind ist damit prima über die kalte Jahreszeit gekommen. Auch jetzt trägt er sie noch. Für unseren Sechsjährigen ist das natürlich nichts mehr. Aber ich denke, bis zu vier Jahren kann man sie einem Kind bedenkenlos aufsetzen, ohne dass es dabei einen bleibenden psychischen (Mode-) Schaden erleidet.
Ich möchte dieses Schnittmuster gern mit Euch teilen, den Schnitt dazu findet Ihr hier:
Teil A klick und Teil B klick . 

Schnittmuster bestehend aus Teil A und Teil B ausdrucken und zusammenkleben.

Schnittteile mit Nahtzugabe wie folgt zuschneiden:

2x Außenstoff
2x Innenstoff
1x Bündchen 6 cm Breite und 40 cm Länge (je nach Bündchenqualität und -art kann die Länge variieren)




Jeweils bei Außen- und Innenmütze die Abnäher arbeiten und gegebenenfalls von außen mit einem Elastikstich abnähen.




Außenteile und Innenteile rechts auf rechts legen. Vom Scheitel zur Zipfelmütze nach hinten und vom Nacken zur Zipfelmütze zusammennähen. Schlupfteil freilassen und anschließend vorn zusammennähen und den Gesichtsteil freilassen. Jetzt habt ihr schon zwei Rohmützen fertig :).


Bündchen zuschneiden und zu einem Ring schließen. 


Außenmütze auf rechts wenden und Bündchen der Länge nach falten und gleichmäßig aufgeteilt rund um den Ausschnitt für das Gesicht feststecken. In der Nahtzugabe leicht gedehnt auf der Außenmütze festnähen.


Innenmütze rechts auf rechts auf die Außenmütze ziehen und wieder im Gesichtsfeld feststecken. Es liegen jetzt Außenmütze, Bündchen und Innenmütze übereinander. Beim Feststecken beachten, dass die Nähte der Außen- und Innenmütze übereinander liegen.



Zusammennähen und wenden, dabei Innenmütze in die Außenmütze stecken und die Zwergenspitzen ausformen. Das Bündchen kann von außen mit einem Elastikstick abgesteppt werden. 




Zum Schluss nur noch die untere Kante beider Mützen mit einem Overlockstich zusammennähen - und fertig ist die Zwergenschlupfmütze zum Wenden.



Unter allen, die hier im Blog oder auf meiner Facebook-Seite einen Kommentar hinterlassen, verlose ich eine Jungen- und eine Mädchenmütze.

                             


Mittwoch, 25. März 2015

"Frohe Ostern!" oder: "Wie mich Pikachu in den Wahnsinn treibt."

Gerade war doch noch Weihnachten - und schwupps, ist schon wieder Ostern. Zum Glück habe ich das noch rechtzeitig bemerkt. Man hat ja auch keine Chance, es nicht zu bemerken. Schließlich wird man beim Einkaufen im Supermarkt schon gefühlt ab Silvester mit Ostereiern bombardiert. Manche Discounter nehmen die bunten Eier gleich gar nicht aus dem Sortiment, so kann es schon mal zu Verwirrung kommen, wann denn wirklich Ostern ist...

Vor einigen Wochen habe ich im weltweiten Netz eine schöne Nähidee für ein Hasentäschlein gefunden und natürlich nicht abgespeichert. "Kein Problem", dachte ich mir heute, "kannst du selber machen, brauchst du keine Anleitung." Mit Anleitung wäre es definitiv schneller gegangen... Drei Anläufe habe ich gebraucht, um ein akzeptables Täschlein anzufertigen. Die Bilder dazu möchte ich Euch nicht vorenthalten. Wer gern selbst noch schnell einen Hasenkopf zum Befüllen nähen will hier habe ich das Schnittmuster hochgeladen klick.

Ihr braucht zum Nähen:

Baumwollstoffe
eventuell KamSnaps / Textilstifte
Naschzeug zum Füllen

Ich zeige Euch die Anleitung in Bildern und kurzen Erklärungen.

Das Schnittmuster je zweimal aus Außen- und Innenstoff zuschneiden, sowie einen Kreis aus Fleece-Resten (Durchmesser etwa 5cm) für den Hasenbuschel.




Jetzt für den Hasenschwanz mit Nadel und Faden einmal in lockeren Abständen  um den Kreis herum nähen und zusammenziehen, so dass ein kleiner Buschel entsteht.




Diesen dann an eine Rückseite des Außenstoffs nähen. Das ist ganz schön friemelig, lohnt sich aber.



Jetzt aus KamSnaps auf dem anderen Außenteil die Augen fertigen. Dabei nicht zu weit oben 
ansetzen, sonst sieht der Hase am Schluss nichts. Ich spreche aus Erfahrung... Wer keine KamSnaps hat, kann die Augen mit Textilstiften aufmalen, mit Nadel und Faden aufsticken, mit dem Plotter gestalten oder mit der Stickmaschine sticken.






Jetzt die Nase nach eigenem Gefallen anbringen und festnähen. Entweder, Ihr nehmt hier auch wieder einen KamSnap oder ein Stückchen Fleece und schneidet es in gewünschter Form zu.

Jetzt solltet Ihr einen schönen Außenhasen haben.

Es geht schon an das Zusammennähen. Das geschieht wie folgt: Dazu legt Ihr je ein Außenteil und ein Innenteil rechts auf rechts aufeinander und näht nur die Ohren fest (auf dem Foto etwa von Finger zu Finger rund um das Ohr).







Nahtzugaben zurückschneiden und die beiden Stoffteile wie auf dem nächsten Bild gezeigt übereinander legen und rundherum zusammennähen. 







An der Unterseite des Innenteils bleibt eine Wendeöffnung. Nahtzugaben zurückschneiden, Täschlein wenden und schön ausformen.

Wahlweise könnt Ihr vor dem Wenden auch noch an allen vier Ecken einen Abnäher machen, dann bekommt es mehr Halt.


Zum Schluss noch die Wendeöffnung verschließen und die Ohren rundherum absteppen. Fertig ist das Hasenköpfchen zum Befüllen. Ohren verknoten - und geschafft.

Wie bereits erwähnt, habe ich für ein zufriedenstellendes Ergebnis drei Versuche benötigt . 

Den Hasen Nr. 1 seht Ihr hier (zu kleine Ohren und zu gedrungen):

Hase Nr. 2 verwandelte sich von Pikachu in einen Riesenzahnhasen:



Hase Nr. 3 darf auch bald Süßigkeiten verstecken, derzeit sind es noch jede Menge Knöpfe.

Mittwoch, 11. März 2015

Buchstabensuppe

Traritrara, der Bücherwurm ist wieder da! Die Bücherwurmgeschichte dieser Woche trägt den Titel


"Mama, da steht ein Bär vor der Tür" 



Wer kennt das nicht: Da schaut man ahnungslos ins Treppenhaus - und da steht ein Bär. Na, das kann schon mal passieren, vor allem, wenn man im elften Stock wohnt.
Wie der Bär dahin kommt und was er dort will, das könnt Ihr in diesem schönen Kinderbuch - geschrieben von Sabine Lipan und Manuela Olten - nachlesen. Klare Bilder und einfache, gute Sätze im Frage-Antwort-Stil erzählen die Geschichte. 
Dass Kinder ganz genau aufpassen und mitdenken, durfte ich erneut erleben, denn auch Bären müssen beim Radfahren den Fahrradhelm zu machen. Geht ja gar nicht, dass der offen ist. Und wenn manch einer meint, der Bär hat eine Schweinsnase, dann ist das eben so. Schließlich schnarchen Bären bestimmt auch wie Schweine, manchmal zumindest. Die Geschichte endet mit einem Bild vom schlafenden Bären, der den Jungen - eine der Hauptfiguren der Geschichte - im Arm hält. Das kann dann schon zu der Annahme führen, dass es gefährlich sein könnte, so nah an einem Bären zu schlafen (macht man öfter mal). Möglicherweise wird man ja im Schlaf erdrückt.... ähm... ja.
Die Kinder fanden das Buch so toll, dass ich es gleich zweimal vorlesen musste. Zum Glück steht es jetzt eine Woche im Kindergarten und darf dort so oft angeschaut und gelesen werden, wie die Kinder es wollen.
Vielleicht habe ich Euer Interesse an diesem Buch geweckt und Ihr wollt es Euch selbst einmal ansehen? Dann ab in die nächste Bücherei oder den nächsten Buchladen und lasst Eurer Fantasie freien Lauf. Wer gleich mal schauen will: klick.

Heute gab es zum letzten Mal die Bücherwurm-Plaketten aus alten Schlüsselbändern zum Umhängen.




Frau Bücherwurm, also ich, wird sich mal um neue kümmern. Wie die dann aussehen, das zeige ich Euch bei der nächsten Buchstabensuppe.

Kurzgebloggtes

In der letzten Woche gab es eine kleine Umgestaltung meines Nähzimmers. Upps, jetzt schreibe ich schon "mein" Nähzimmer, denn eigentlich ist dieser Raum eher ein Raum für alle. Für Geburtstagsfeiern, Freundebesuche, Kinderpartys und Spielzimmer. Ganz heimlich habe ich dieses Zimmer nun in Besitz genommen und aus dem schnöden Wort "Mittelzimmer" ist ganz beiläufig das Nähzimmer geworden, mein Nähzimmer.

Bei der Umgestaltung hat frau natürlich Vorstellungen. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich sogar so etwas wie ein Farbkonzept im Kopf :).So wurde geschoben, umgestellt und weggeschleppt, nebenbei tapeziert und auch ein bisschen gehämmert. Leider passten nun diese schönen und wunderbar praktischen - leider grasgrünen - Regalkisten vom Möbelschweden nicht mehr zum Konzept.



"Mmh", dachte ich mir, "wozu hast du denn Nähmaschinen?" - und  los ging's. Als erstes habe ich alle Seiten vermessen und mir eine Skizze von jeder Seite gemacht, also ein Würfelnetzprinzip. Da der Boden bei meiner Kiste kein Quadrat ist, war das ganz hilfreich.In der Länge nach oben habe ich reichliche 10 cm hinzugefügt, um diese dann später in die Kiste einschlagen zu können.(Nahtzugaben beim Zuschnitt nicht zu knapp bemessen).

So sah das dann aus:


Hierbei kam es mir nicht darauf an, wie die Kiste von hinten und von den Seiten aussieht. Wenn Eure Kiste auch von den anderen Seiten gut aussehen soll, dann schönen Stoff verwenden.

Jetzt erst die Seitenteile der Reihe nach mit dem Boden verbinden und dann die Seitennähte schließen. Wer mag, kann jetzt den oberen Rand versäumen, umschlagen und ein Band einziehen.

Am schwierigsten war es, den Stoff über diese Kisten zu ziehen. Aber dafür saß dann alles schön stramm und ich musste den Stoff nur noch nach innen schlagen. Deshalb habe ich auch auf das Band zur Regulierung innen verzichtet, hält auch so.

Vorher:


Nachher:


Ich hoffe, Ihr hattet Freude an diesem kleinen Beitrag. Im nächsten Kurzgebloggten zeige ich Euch meine selbstgebaute 

"Muss-ich-mir-merken-darf-ich-nicht-vergessen-Zettelwand". 

Entstanden aus einem Reststück der Tapete, Holzleisten, Gummiband, Knöpfen und Heißleim. Eine Säge war auch im Spiel, begleitet vom Maßband, Hammer und jeder Menge krummer Nägel :).

Im Zimmer ist jetzt sogar so viel Stauraum entstanden, dass ich ganz flott meine Maschinchen vom Tisch räumen und in diversen Verstecken unterbringen kann - das bedeutet: Ruckzuck Platz für Freunde, Verwandte und Spontanbesuche (na gut, dafür räume ich die Technik nicht weg).

Liebe Grüße 
Eure Kathrin von kahoffel

Dienstag, 3. März 2015

Buchstabensuppe







Seit vier Jahren verwandle ich mich einmal in der Woche. Nein ich bin keine Fee, obwohl ich das manchmal gern wäre… Ich bin dann nicht mehr die Mama, sondern der Bücherwurm, „krieche“ in den Kindergarten unserer zwei Jungs und lese  Kindern, die Lust darauf haben, ein Buch vor. 

Kinder lieben lustige Bücher, viele Bilder dürfen es sein, aber bitte nicht so abstrakt, denn Kunst ist etwas für Künstler. :) 

In den Texten dürfen dann auch gern Worte wie „Pupsen“ oder „Popeln“ vorkommen, das sorgt für Gekicher und man sichert sich genaues Zuhören für die nächsten Minuten. Es könnte ja nochmal ein interessantes Wort kommen.

Die besten Geschichten sind die, die nicht offensichtlich belehren, sondern Spaß machen und trotzdem etwas beibringen. Ein schönes Gefühl, wenn die Kinder danach durch den Kindergarten düsen und den Erzieherinnen sprudelnd erzählen, was beim Bücherwurm dran war. 

Aus diesem Grund möchte ich Euch in dieser Rubrik "Buchstabensuppe" probieren lassen.

Die heutige Buchstabensuppe heißt:


Autoren: Katerina Janouch, Mervi Lindman, erschienen im ellermann Verlag



Dieses Buch begeisterte im Kindergarten die Kleinen und auch die etwas größeren Kinder. Pflaster haben scheinbar etwas Magisches an sich. 

In der Geschichte geht es um Greta, die nie genug Pflaster bekommen kann und sich an jede nur denkbare Stelle eins klebt - "Pflaster schmecken gut. Auf die Backe auch eins."

Dazu gibt es witzige Bilder zum Anschauen, Lachen und Mitfühlen. Es entstanden in der Vorleserunde heiße Diskussionen, wer wann schon mal ein Pflaster gebraucht hat und wer vielleicht gerade eins trägt.

Zum Schluss des Bücherwurms gab‘s dann noch für alle die wollten … genau … ein Pflaster.

Leider bin ich erst zu spät auf den Gedanken gekommen, dass sich Pflaster für kleine und große Wehwehchen prima selber lustig bunt verschönern lassen. 

Für Euch habe ich hier aber drei Ideen zum Selbermachen mitgebracht. Vielleicht eine tolle Sache für die eigenen Kinder, wenn sie mal wieder ein Pflaster brauchen, obwohl man gar nichts sieht. 

1. Pflaster bestempeln

Dies ist wahrscheinlich neben dem Bemalen mit Stiften die schnellste Variante, ein Pflaster schöner zu machen (Es sein denn, man kauft direkt Kinderpflaster - aber das kann ja jeder).

Kleine Kinderstempel benutzen und die Pflaster bunt gestalten - dabei können sogar die Kids beim Nachschub-Herstellen mithelfen.





2. Beplotten

Jaaaa, ich weiß, nicht jeder hat einen Plotter, aber ich schon ;) - und deshalb möchte ich Euch zeigen, was ich da mit den Pflastern angestellt habe. Für die Plotterbesitzer unter Euch sei gesagt, dass es auf den weißen Sensitiv-Pflastern am Besten funktioniert, die braunen Pflaster eigenen sich nicht.





3. Mit Stoff beziehen

Das geht super schnell und eignet sich prima für Stoffreste … die habe ich immer. Eine Anleitung, wie man diese Pflaster herstellt, habe ich nicht selber nochmal geschrieben, denn dazu gibt es schon ganz tolle, zum Beispiel hier: 


Ich habe natürlich auch eigene hergestellt.





Mein ganzer Haufen Pflaster geht heute Nachmittag dann auch direkt in den Kindergarten in die "Schäfchengruppe".

 
Viel Spaß beim Pflastern wünscht Euch Eure Kathrin von kahoffel.


(Link genehmigt von Frl. Paeng von BunteKnete; Coverbild des Buches genehmigt vom Ellermann Verlag)