Sonntag, 18. September 2016

Osterhasenlangeweile

Wir tun einfach mal so, als hätte ich erst letzte Woche gebloggt, denn ich hab einfach keine Ausrede dafür dass ich lange nichts geschrieben habe und auch keine Ahnung, wie oft ich in Zukunft dazu kommen werde. Heute ist es zumindest mal wieder soweit.

Schlechtes Wetter seit zwei Tagen zwingt mich als Mutter zu Vorschlägen für die Freizeitbeschäftigung der Kinder. So auch heute am späten Vormittag. "Mir ist langweilig!" verkündet der Zweitklässer und steht mit verschränkten Armen und Schmollschnute in der Küche. Mein spontaner Gedanke: "Hach das wär schön, mal Langeweile!". Nun im Laufe der Jahre derer wir uns schon bei der Kindererziehung versuchen, habe ich auch mal einen schlauen Artikel gelesen in dem behauptet wurde, dass Kinder diese Langeweile brauchen, um daraus zu neuer Kreativität zu finden. Ich habe heute aber keine Lust auf "mir ist langweilig" und empfehle, gemütlich in der Kuschelecke ein Buch aus der Bücherei zu lesen. Es klappt - 15 Minuten. Mit einem Kinderkochbuch und lauter bunten Haftnotizzetteln betritt der Langweiler die Bühne und verkündet, dass er das alles heute machen will. Ich schlucke. Und dann wühlen wir uns gemeinsam durch die Rezepte und bleiben an einem sehr einfachen Rezept hängen. Ihr dürft unseren Kreativitätsausbruch auch in Bildern verfolgen.

Dieses Rezept wurde gewünscht.



benötigte Zutaten


Beste Gelegenheit sich von den letzten Osterhasen zu trennen, bevor die Weihnachtshohlmänner einziehen.


















vorher



nachher



Auf den Strohhalm stecken. 

Mit Schokolade ummanteln.

In den Kokosflocken wälzen......











..... und feststellen, dass es als Schokofondue schneller geht und genauso gut schmeckt.










Ich nutze inzwischen die Zeit, um die Bilder hochzuladen und den Artikel zu schreiben, während sich die Kinder die geschmolzenen Osterhasen einverleiben.

Soeben ruft Tochter Nr. 2 aus der Küche: "Ich wünsche mir zu Weihnachten einen Schokobrunnen!". Das muss ich mir noch überlegen, es sei denn, es hilft gegen Langeweile.

Samstag, 21. Mai 2016

Was macht der Weltmeister in meiner Küche ?

Wieder mal was aus der Reihe Familiengeschichten :)

Es ist 5.25 Uhr und mein Wecker klingelt. Schlaftrunken wanke ich wie jeden Morgen in Richtung Küche - immer das Ziel vor Augen: die Kaffeemaschine. Doch heute war alles anders. Ich öffne die Tür zur Kochstube und konnte gerade noch so einen großen Schritt machen um nicht auf Manuel Neuer zu treten. Richtig gelesen. Manuel Neuer liegt am frühen Morgen in meiner Küche. Na toll, denke ich, hebe die Sammelkarte auf. Zum Glück haben wir den schon doppelt, oder dreifach... so genau weiß ich das jetzt gar nicht. Auf dem Stuhl hat es sich auch schon Mats Hummels bequem gemacht, um ja nicht vergessen zu werden, wenn er nachher mit dem Sohnemann in die Schule darf, um vielleicht den Kapitän aus Portugal zu ertauschen. So verlässt die gesammelte Fußballelite in einem schönen kleinen Stapel geordnet unser Haus. In freudiger Erwartung neuer Untermieter stehe ich am Nachmittag in der Tür, um meinen Sohn von der Schule zu empfangen und den Sportlern einen gebührenden Empfang zu bereiten. Hängenden Hauptes reicht mir der kleine Fußballer sein Hausaufgabenheft, in welchem ein netter Hinweis von der Lehrerin steht, doch bitte seine neuen Freunde zu Hause zu lassen, da sie ihn im Unterricht nur ablenken und ihn sogar vom Frühstücken abhalten.
Na gut, das sehe ich natürlich ein und schreibe demütig eine Entschuldigung an die Lehrerin. Unser anschließender Nachmittagsausflug führt uns in den Discounter, denn zu jedem Einkauf gibt es zwei Sportprofis zum Sammeln dazu. Möglicherweise erwähne ich an der Kasse immer, dass meine Jungs so gern die Fußballer sammeln - und schwupps: bekommen wir gleich ein paar mehr in den Wagen geschmissen. Wenn ich das nur laut genug sage, stecken uns umstehende Einkäufer ihre überzähligen Athleten auch noch zu und wir gehen hoch erhobenen Hauptes und mit Gewinnerlächeln aus dem Laden nach Hause, um schnell unser neuen Schätze zu sichten und zu sortieren.
Entschuldigung, lieber Manuel Neuer, aber jetzt haben wir dich schon 3x und würden dich gern gegen den Herrn Boateng oder Mario Götze tauschen...

Samstag, 14. Mai 2016

Schnapparmband

Nach einer kleinen Schreibselpause geht es nun hier wieder munter weiter. 



Ich habe heute einen kleinen Basteltipp für Euch. Anfängertauglich und  schnell in der Umsetzung.
Prima geeignet als kleines Mitbringsel, für den Kindergeburtstag, als Notfallarmband mit Telefonnummer oder einfach so.

Ihr braucht dazu:

1-1000 Schnapparmbänder  
Stoffreste
Nähmaschine


Als erstes wird das Schnapparmband mal nackig gemacht, also von der Plastikhülle befreit. Dabei kommen durchaus wunderliche Dinge zu Tage. 



Jetzt die Breite des Bandes messen, das ganze mal 2 nehmen, plus 1 cm Nahtzugabe. Mein Band ist 2,5 cm breit, also brauche ich eine Stoffbreite von 5 cm plus 1 cm Nahtzugabe, macht 6 cm.



Streifen in passender Länge des Bandes (plus Nahtzugaben von etwa 4 cm)  zuschneiden. Den Stoffstreifen der Länge nach rechts auf rechts falten und an der langen Seite zusammennähen, die kurzen Seiten bleiben zum Wenden offen. 


Das Wenden ist ein bisschen friemelig, aber wenn Ihr es einige Male gemacht habt, wird es einfacher. (Ich benutze zum Wenden immer eine Häkelnadel)



Die Naht mittig auf eine Seite legen, so dass sie später an der Rückseite des Bandes liegt. Danach bügeln. Beim Bügeln könnt Ihr gleich noch eine kurze Seite etwas nach innen schlagen und ebenfalls überbügeln. Diese kurze Seite von außen absteppen.


Soll noch ein Schriftzug oder ähnliches auf das Band, dann ist jetzt die Zeit dafür gekommen.


Das Schnapparmband in den Stoffschlauch schieben, dabei aufpassen, dass die Seite mit der Naht auf der Seite des Bandes liegt, die sich später innen befindet.



Zum Schluss noch die zweite kurze Seite nach innen einschlagen und knappkantig absteppen.
Fertig.

Samstag, 2. Januar 2016

Gammeltag

Gammeln? Dann aber richtig!

Heute sollte mal so ein richtiger Gammeltag werden. Das heißt: Nichts tun und nichts tun und nichts tun. Na gut, nebenbei vielleicht ein bisschen Aufräumen, Wäsche sortieren oder etwas nähen. Aber grundsätzlich: Nichts tun. Was gibt es da Schöneres als beschäftigte Kinder! Die können nämlich NICHT "nichts tun".
Mein Rezept für heute, meine Jungs zu beschäftigen: ein alter Computerschreibtisch, ein Schraubenzieher und zwei Inbusschlüssel.

Man rolle den Tisch ins Zimmer und verkünde: "Ihr dürft damit machen, was ihr wollt, aber am Besten, ihr schraubt das Ding auseinander." Zwei Stunden seliger Ruhe und Beschäftigung für die Kinder. Ein Zimmer voller Schrauben und Bretter und Ruhe. Ideen werden laut: "Wir bauen uns daraus ein Surfbrett oder ein Skateboard!"... oder was auch immer.... Hauptsache beschäftigt. Und das ohne visuelle Animation durch bewegte Bilder.

Die Mutter genießt die geschäftige Ruhe, um eigene Ideen zu verwirklichen und schaut immer mal nach ihren Baumeistern, die inzwischen dazu übergegangen sind, sich Bauhelme aufzusetzen und Bauhandschuhe anzuziehen. Wenn schon, dann richtig.

Rutschgeräusche sorgten dann dafür, dass die zuständige Erziehungsperson einen Blick in den Gang wirft und das jüngste Kind dabei erwischt, wie es versucht, auf einem Holzbrett mittels Eigenbewegung zu rutschen. Laut verkündet er als er mich sieht: "Das ist mein Surfbrett." Okay, alles soweit in Ordnung an der Beschäftigungsfront, Mutti kann sich weiter ihrer Nähleidenschaft widmen. Es vergeht einige Zeit, und irgendwann beim erschreckten Blick auf die Uhr muss ich feststellen, dass die Baumeister sehr leise sind. Zu leise. Ruhe bedeutet nichts Gutes. Also werfe ich einen Blick in die Kinderwerkstatt. Zwischen den Brettern und Schrauben sitzt ein total durchnässtes Kind und verkündet: "Das ist Milch. Die brauchten wir für unsere Clownsshow." 

Soviel zum Thema Beschäftigung. Die Bauarbeiter haben umgeschult auf Milch-Clowns. Während ich über den nassen Clowns den Richterspruch: "Aufräumen" verhänge, fügt sich der Anführer der Bande in sein Los. 

Ausgerüstet mit Polizeihelm und Sicherheitsweste betritt er den Ort des Verbrechens mit den Worten: "Können wir das Aufräumen? Ja, wir räumen auf, überall!"

Jetzt muss ich leider weg, denn gerade verkünden mir die Mädels im Haus, dass die Zaubershow beginnt. Immer wieder unterbrochen von der Aufräumpolzei, folgen wir gebannt dem schwebenden Zauberstab, der wandlungsfähigen Münze oder dem Zahlentrick und schlürfen dazu genüsslich ein Gläschen Milch.